Nachhaltig und egal in welchem Lebensalter findest du mit der Alexander-Technik einen Weg, unnötige Anspannungen und Angewohnheiten wegzulassen.

  • Das heißt: Den Körper zu entlasten und mehr Leichtigkeit in die Bewegungen zu bringen,
  • die natürliche Balance zu fühlen und zu verstehen,
  • eine ausgewogene psycho-physische Koordination zu erlangen,
  • sich selbst und das Pferd klarer wahrzunehmen, die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind,
  • Aufgaben und Lektionen ruhiger und bewusster angehen zu können.

Mit der Alexander-Technik biete ich dir Unterstützung beim Reiten und in der Bodenarbeit:

    • für Gelassenheit, Achtsamkeit und Erdung, 
    • für ein sicheres Balance-Gefühl und einen kontinuierlich ausbalancierten Zustand, 
    • für ein freies und natürliches Atmen,
    • für die Koordination von Hand und Schenkel, und 
    • für einen stabilen Zustand von Balance, Kraft und Achtsamkeit, 

So kannst du immer besser den Takt und Rhythmus deines Pferdes spüren, kannst es lösen, immer weniger die Anlehnung und den Schwung stören, das Pferd besser gerade richten und dann versammeln. 🙂


Alexander-Technik und Reiten

„Zum richtigen, natürlichen Gleichgewicht kann man die größere Hälfte seines Lebens zu Pferde verbringen, und wird bis ins hohe Alter hinein noch immer jugendlich frisch erscheinen. “ (Gustav Steinbrecht, Das Gymnasium des Pferdes, 1884)

aktuelle Veranstaltungen und Workshops


Interview: Alexander-Technik für Reiter im „Pferdespiegel“ mit Saskia Blank:

„Alexander-Technik verändert das Körperbewusstsein und die Denkgewohnheiten“

Wenn wir aufhören, das Falsche zu tun, geschieht das Richtige von ganz allein.  (Frederick Matthias Alexander)

Dieses Zitat ist mir von meinem Besuch des Workshops „Alexander-Technik für Reiter“ ganz besonders in Erinnerung geblieben. Auch wenn es sich bei der Alexander-Technik um eine Methode „zur nachhaltigen Veränderung von Haltungs- und Bewegungsgewohnheiten“ handelt, finde ich, dass dieser Satz von dem Begründer der Methode auch in vielen anderen Lebenssituationen seine Berechtigung findet.

Ich hatte mich völlig unvoreingenommen und erwartungsfrei zu dem Workshop angemeldet. Im schlimmsten Fall landest Du bei irgendeiner Hardcore-Esotheriktante und verbringst drei Stunden „ohmmend“ auf der Isomatte und im besten Fall nimmst Du etwas für dich, deinen Körper, dein Pferd und das Reiten mit, dachte ich mir. Glücklicherweise ist letzteres eingetreten! Auch wenn die drei Stunden Workshop uns fünf Teilnehmerinnen sicherlich nur einen sehr kurzen Einblick in die Alexander-Technik geben konnten, habe ich die Zeit als sehr inspirierend empfunden und für mich war es ein großer Schritt in Richtung:

  • eigene Körperwahrnehmung verbessern
  • Gelassenheit üben
  • Nicht-Tun zulassen

Den Workshop hat Barbara Blickensdorff gegeben. Barbara ist zertifizierte Alexander-Lehrerin und gibt unter anderem im Berliner „Jetzt und Hier“, ehemals Zentrum für Alexander-Technik und in Hohenbüssow in Mecklenburg-Vorpommern Einzel- und Gruppenunterricht. Sie ist selbst Pferdebesitzerin und gibt ihre Erfahrungen mit der Alexander-Technik in Einzelstunden und in speziellen Workshops für Reiter weiter. Anstatt nun von meinen Erfahrungen zu schreiben, die eh schwer in Worte zu fassen wären, habe ich Barbara um ein kleines Interview gebeten.

Liebe Barbara, zunächst möchte ich Dir danken, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Kannst Du meinen Lesern erklären, worum es bei der Alexander-Technik geht?

Der Dank ist auf meiner Seite. Den Workshop mit Euch habe ich sehr genossen.

Was die Alexander-Technik ist, hast Du ja vorhin schon perfekt formuliert. Alexander-Technik verändert das Körperbewusstsein und die Denkgewohnheiten. Es geht nicht um Haltung. Wir werden in die Lage versetzt, selbst zu bestimmen, was vorher automatisch oder reflexartig ablief. Das heißt, wir bekommen das Geschenk, uns fühlen und beobachten und dadurch unser Tun und Denken selbstverantwortlich steuern zu können. Dabei erkennen wir ziemlich schnell, dass wir normalerweise viel zu viel tun. Wenn wir zum Beispiel eine Aufgabe erfüllen wollen, legen wir meist auf die gewohnheitsmäßig vorhandene Anspannung noch eine weitere Anstrengung drauf. Durch diese zusätzliche Anspannung glauben wir uns zu korrigieren und bemerken dann kurze Zeit später, dass wir doch wieder in der alten Gewohnheit gelandet sind.

Ja, bei mir ist es zum Beispiel so, dass mir immer wieder gesagt wurde, dass ich die Schultern nicht so nach oben ziehen soll. Ich habe dann versucht sie aktiv nach unten zu ziehen, was noch mehr Anspannung verursacht hat.

Genau, meiner Erfahrung nach erleben Reitschüler einen solchen Vorgang oft auch im Unterricht: Dann, wenn die ReitlehrerInnen in jeder Stunde mehr oder weniger das Gleiche sagen.

…Und wenn wir uns dagegen betrachten, wie leicht und gelöst kleine Kinder reiten, wird der Unterschied klar. Klar ist auch, dass wir selber ja alle mal diese kleinen Kinder waren. Es stellt sich also die Frage: Was ist inzwischen mit uns passiert?

Mit Hilfe der Alexander-Technik lernen wir „zurück“. Wir lernen, im Verlauf des Lebens angelernte Anspannungen, wieder wegzulassen. Damit kommen wir unserem Kern, unserem eigenen Wesen näher und lernen gleichzeitig auch, andere Menschen und andere Wesen (eingeschlossen: unsere Pferde) klarer wahrzunehmen.

Wer ist denn auf diese kluge Idee gekommen, auf diese Art und Weise an Verhaltensmuster ranzugehen?

Der Begründer der Technik hieß Frederick Matthias Alexander (1869-1955). Er war gebürtiger Australier, der 1904 nach London ging und dort und in New York und Boston entwickelte, was nach seinem Tod „Die Alexander-Technik“ genannt wurde.

Sein Vater war Hufschmied für hochklassige Rennpferde. Alexander begleitete ihn als Junge oft und beobachtete genau die Arbeit am Ausgleich von Gang-Ungenauigkeiten. Später wurde Alexander erfolgreicher Schauspieler und als seine Karriere durch Stimmprobleme gefährdet schien, begann er sich selbst mit Hilfe von Spiegeln bei seinen Proben zu beobachten. Dabei fand er heraus, dass er seine Probleme selber erschuf, indem er unnötige Anspannungen in seine Arbeit legte. Stück für Stück entdeckte er, wie er diese Anspannungen weg lassen konnte. Seine Stimmprobleme verloren sich allmählich und seine Schauspielkarriere ging weiter, insbesondere wegen seiner guten Stimme. Kollegen und andere Menschen mit ähnlichen Problemen wollten nun von ihm lernen. So entstand allmählich die „Alexander-Technik“ und Alexander wurde entgegen seines ursprünglichen Plans, Schauspieler zu sein, ein gesuchter Lehrer und später auch Ausbilder. Seine Methode hat er in vier Büchern beschrieben.

Du hast selber eine Mecklenburger Warmblut Stute und eine Friesenstute. Du bietest Alexander-Workshops für Reiter an. Wie kann man sich einen solchen Workshop vorstellen?

Das hängt immer ein wenig davon ab, was die Teilnehmer sich wünschen. Der Einstieg ist eigentlich immer, dass wir eine Zeit lang am Boden und ohne Pferd an uns selbst arbeiten. Meiner Meinung nach ist die Voraussetzung für ein entspanntes und gymnastizierendes, sinnvolles Reiten, dass die ReiterInnen sich selber spüren und sich sensibel steuern können. Alles andere leitet sich daraus ab.

Also beginnen wir damit, uns wahrnehmen zu lernen und zu lernen, uns zu beobachten, statt uns zu korrigieren….. Was man da genau tut – oder eben Nicht-Tut, und wie das in ein neues Denken mündet, ist dann das Handwerkszeug der Alexander-Technik.

Durch welche Tür wir die Alexander-Technik für uns öffnen, bestimmt – wie gesagt – das Interesse der TeilnehmerInnen. Bei Euch hatten wir das Thema „Schultern“ und „Balance“, weil es da akuten Bedarf gab. Andere Gruppen wollen sich mit dem „Sitz“ beschäftigen, wieder andere finden das Thema „Füße und Gehen“ interessant.

Wenn genug Zeit zur Verfügung steht, können wir dann noch individuell am Pferd arbeiten, auch Bodenarbeit. Gerade da kann man durch den Körpersprache-Dialog mit dem Pferd viel über sich selbst lernen.

In unserem Workshop gab es eine Teilnehmerin, der von ihrem Reitlehrer gesagt wird, dass sie schief auf ihrem Pferd sitzt. Sie kann das aber nicht erspüren und hat sich deswegen von dem Workshop-Besuch erhofft, diese Schiefe in Zukunft besser erspüren zu können.

Nun hatten wir nur drei Stunden Zeit – – generell kann ich dazu sagen, dass die immer gleichen ständigen gewohnheitsmäßigen Anspannungen bewirken, dass unser Nervensystem die Information darüber wegschaltet. Das ist vergleichbar mit dem Geruchssinn: Den immer gleichen Geruch riecht man nicht mehr. Erst wenn mal frische Luft dazwischenkommt, wacht der Geruchssinn wieder auf.

Mit der Alexander-Arbeit unterbrechen wir den gewohnten, ständigen und deshalb nicht mehr wahrgenommenen Anspannungszustand (frische Luft) und werden dadurch in die Lage versetzt, überhaupt wieder die zur Gewohnheit gewordenen Anspannungen wahrzunehmen. Mit dem Wahrnehmen kann man dann auch Unnötiges relativ leicht weglassen.

Die Teilnehmerin von der Du sprachst, hat mir nachher gesagt, dass sie nach dem Workshop ohne Bügel geritten ist und ihr neues Gefühl für Balance genossen hat.

Gibt es noch andere „Probleme“, die speziell für Reiter eine Rolle spielen?

Ja, ein zentrales Thema ist das „Erlauben-dass-die-Dinge-geschehen-dürfen“, also das „Nicht-Tun“.

Im Reitunterricht bekommt man normalerweise ständig Anweisungen, die umgesetzt werden sollen. Das führt oft zu einer sich allmählich vergrößernden Anspannung der Reiterin und als Folge davon auch des Pferdes.

Dabei würde ein normales Pferd, dass von einer entspannten Reiterin erst einmal in Ruhe gelassen würde wahrscheinlich spontan einfach vorwärts gehen – – und das Reiten wäre keine Anstrengung – sondern eine Kunst – wie Nuno Oliveira sagt: „… eine Verständigung mit dem Pferd auf höherer Ebene, ein Dialog, der von Höflichkeit und Feinheit geprägt ist“.

Gab es für Dich ein spezielles Erlebnis mit Deinem eigenen Pferd, von dem Du glaubst, dass Dir die Alexander-Technik weitergeholfen hat? Glaubst Du, dass die Alexander-Technik Dich und Deine Beziehung zu Deinem Pferd verändert hat?

Das ist eine gute Frage. Es wäre natürlich toll, etwas Spektakuläres erzählen zu können. Aber von außen betrachtet ist die Alexander-Technik so unspektakulär, obwohl die Veränderungen, die man für sich selbst und auch am Pferd wahrnimmt alles andere als unspektakulär sind.

Am beeindruckendsten war für mich vielleicht die erste Reitstunde, nachdem ich die Alexander-Technik-Ausbildung begonnen hatte und absichtlich eine ganze Zeit mit dem Reiten pausiert hatte, um nicht immer wieder in meine alten Muster zu fallen. Bevor ich die Alexander-Technik kannte, kam ich über bestimmte Grenzen nie hinaus. Das größte Problem waren meine nach vorne hängenden Schultern. Als ich dann wieder anfing, hatte ich beim Reiten ein ganz anderes, neues Gefühl für mich selbst und auch für das Pferd. Dazu kam, dass ich plötzlich besser verstand, was die Reitlehrerin sagte und es auch ganz problemlos umsetzen konnte. Darüber war ich damals platt. Heute bin ich dankbar, dass ich genug spüre, um immer wieder von meinem Pferd lernen zu können.

Wenn ich jetzt als Leser Lust bekommen habe, auch mal die Alexander-Technik kennen zu lernen.: Wie und wo kann man diese Technik lernen? Braucht man spezielles Equipment? Wie lange benötigt man um die Methode zu beherrschen?

In Deutschland gibt es etwa 400 Alexander-LehrerInnen, die mehr oder weniger über das ganze Land verstreut leben. Unser Berufsverband hat auf seiner Webseite ein Lehrerverzeichnis, in dem man über die Eingabe der Postleitzahl sehen kann, wer in der Nähe unterrichtet.

Alle vom Berufsverband zertifizierten Alexander-LehrerInnen haben eine dreijährige tägliche Ausbildung durchlaufen und sind in der Regel entsprechend qualifiziert. Alexander-Technik wird traditionell in Einzelstunden unterrichtet. Workshops und Kurse sind aber ebenso möglich und gut.

Um die Alexander-Technik zu praktizieren braucht man nichts als klares Denken, bequeme Alltagskleidung und eventuell – für die “Konstruktive Ruhelage“ (Titelfoto) – ein oder zwei Bücher, um sie unter den Kopf zu legen.

Nach etwa 30 Einzelstunden hat man im Durchschnitt die Technik integriert. Ich habe aber auch Schüler, die schon seit neun Jahren kommen oder andere, die nach 10 Stunden alleine weiter machen oder auch später wieder einsteigen. Je mehr man sich mit der Technik beschäftigt, umso feiner, genauer und faszinierender wird sie.

Liebe Barbara, vielen herzlichen Dank für dieses Interview. Ich hoffe sehr, dass wir uns in naher Zukunft wieder sehen und dann vielleicht sogar einen Workshop zusammen mit den Pferden veranstalten können!

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Entspannung im unteren Rücken
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Arbeit am freien Sitz

 
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Bewußtsein für die Atmung


Zentrale Steuerung im Kopfgelenk